Neue Kindertagesstätte in Gundernhausen beschlossen. Gut so. Was wird aus dem Spielplatz?

Die Grünen denken langfristig. Statt eines neuen Standorts für eine KITA „auf der grünen Wiese“ (Schwimmbad / Riedsbachaue) haben wir an die mögliche Erweiterung in Gundernhausen erinnert. Das hat die Gemeindevertretung jetzt beschlossen.

Diese Grundsatzentscheidung zur Erweiterung der bisherigen Anlage begrüßen wir sehr. Denn sie bedeutet: U3 und Ü3-Kinder in einer Einrichtung, direkt verbunden, mit täglichem Kontakt von „groß“ und „klein“. Aus der bisher nur von unter Dreijährigen genutzten KITA wird eine altersgemischte KITA mit 98 Kindern bis zum Schulalter.

Das ist für Kinder absolut gut. Von Altersgemischten Einrichtungen profitieren alle Kinder. Pädagogen plädieren für solche Einrichtungen.

Der Standort in Gundernhausen wird heute schon von vielen Eltern auch aus Roßdorf genutzt. Er hat eine optimale und gut genutzte Verkehrsanbindung mit dem Bus und den circa 50 Parkplätzen im Umkreis von 100 Metern Fußweg. Und der Spielplatz nebenan ist leicht erreichbar.

Der einzige echte Nachteil:

Zukünftig 98 Kinder brauchen sichere Spielfläche auf eigenem Gelände. Das wird den öffentlichen Spielplatz nebenan sicher verkleinern. Ein Flächenkonzept fehlt noch.

Am Ablauf dieser insgesamt guten Entscheidung ärgern uns aber zwei Dinge richtig:

Erstens: Die Gemeinde hätte 2013 vorausschauend stabilere Betonfundamente einplanen können, da alle Anbieter mehrgeschossige Module anboten. Bei 1,5 Millionen Baukosten spielt ein bisschen Beton im Boden keine echte Rolle. Wir haben ein 1,5 Mio. teures Gebäude, das aufstockbar wäre, wenn die Fundamente es hergäben. Tun sie aber nicht. Diese Chance ist vertan. Abgehakt.

Zweitens: Die eingeschossige Bauweise des geplanten Neubaus verbraucht mehr Fläche als nötig, das geht zu Lasten des angrenzenden Spielplatzes.

Das angeforderte Flächenkonzept wird zeigen wieviel das ist. Die Grünen sind aber immer konstruktiv. Deshalb haben wir mehrere (leider abgelehnte) Vorschläge eingebracht:

Erstens: Der Neubau sollte zweigeschossig ausgeführt werden um Grundfläche zu sparen, Spielfläche auf dem Spielplatz zu schonen, spätere Erweiterungen leichter möglich zu machen und schon mal einen Aufzug einzuplanen.

Vor allem aber schafft das Flexibilität. Das neue Obergeschoss könnte für Gemeinschaftsflächen genutzt werden. Gruppenräume der Gesamteinrichtung blieben im Erdgeschoss

Zweitens: Der Anbau sollte nicht wie skizziert direkt an das jetzige Gebäude angeflanscht werden. Denn dadurch fallen dort vier Fenster weg, im Neubau fehlen sie dort auch. Räume ohne Fenster sind verschenkter Raum und unflexibel. Unser Vorschlag: Wir würden den Neubau mit 3 Meter Abstand nach Süden planen. Dann haben alle Gebäude Fenster in alle Richtungen. Alle Räume können flexibel genutzt werden. Genau dazu macht man Modulbauweise. Gerade bei KITAS muss eine hohe Flexibilität bei der Raumplanung möglich sein. Niemand weiß, wieviel Bedarf für welche Altersstufe im Jahr 2025 sein wird. 

Drittens: Die von uns vorgeschlagene Verlegung des Neubaus nach Süden reduziert die 200 qm Parkplatzfäche an der Südseite. Den Platz sollten wir lieber für Kinder als für Autos verwenden. Entsprechend größer bliebe der Spielplatz. Und im Umkreis von 100 Metern Fußweg gibt es dann immer noch 42 öffentliche Parkplätze (Quelle: Google Maps)

Positiver Wassertropfen im halb vollen Glas Wasser:

Der Gemeindevorstand wird aufgrund der Grünen Denkanstöße eine verstärkte Ausführung der Fundamente des Neubaus „prüfen“. Das lesen wir als Zusage. Beton ist billig.

2018 wird die neue KITA gebaut. Das hat das Parlament beschlossen. Jeder wird sehen können, ob die Grünen Ideen vielleicht doch noch bei der endgültigen Planung berücksichtigt wurden und mehr Platz auf dem Spielplatz bleibt.

Für die Grünen: Frieder Kaufmann

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