Energiekosten senken in Roßdorf: Alles zurück auf Anfang

Tja, liebe Bürger*innen, der Klimawandel muss wohl noch warten, denn wir haben kein Personal und deswegen ist Klimaschutz erst mal nicht drin.

Eines der dringenden Themen unserer Zeit hat leider keine Priorität. So kann man die Antwort des Bürgermeisters auf unsere konkreten Fragen zu Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs übersetzen.

Denn unser(e) Klimamanager*in ist leider noch nicht gefunden.

Doch unser Geld geht mit jedem Tag, an dem wir nichts tun, flöten.

Die Gemeinde verschenkt Geld durch Nichtstun.

Dabei könnte so viel gemacht werden und es gibt hervorragende Lösungen. Eine dieser Lösungen im Bereich Energie ist bereits erfolgreich bei vielen Gemeinden und Städten im Einsatz und nennt sich Energiemanagementsystem (EMS).

Die Schritte dahin hatte unser letzter Klimamanager Alexander Haus schon vorbereitet: Die Gemeinde Roßdorf ist bereits bei KOM.EMS, dem kommunalen Energiemanagementsystem, registriert, wo die Daten sehr einfach eingegeben und abgerufen werden können. Erste Daten wurden bereits eingegeben.

Jetzt mögen viele vielleicht denken: „Was kostet das wieder?“ Hier die gute Nachricht: Diese Systeme werden vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert.

In der Präsentation von Alexander Haus am 01.11.2022 „Klimaschutz in der Gemeinde Roßdorf“ haben wir auf Seite 10 erfahren, dass der Erwerb des KOM.EMS geplant ist und ein erstes Angebot für die Software vorliegt.

 Deswegen haben wir jetzt mal nachgefragt:

  1. Wie weit ist hier der Stand der Dinge?
  2. Wurde die Software gekauft?
  3. Wurde ein Energieteam gebildet?

 Die Antworten des Bürgermeisters waren ernüchternd:

  1. Aufgrund der Vakanz der Stelle „Klimaschutz“ können die Maßnahmen der

Präsentation derzeit nicht bearbeitet und umgesetzt werden. Auch die zweite +

dritte Ausschreibung der Stelle war nicht erfolgreich, sodass die Stelle

weiterhin unbesetzt ist. Eine erneute Ausschreibung ist bereits erfolgt.

  1. Die Software KOM.EMS ist bisher nicht angeschafft worden. Aus Sicht der

Verwaltung ist die Ausstattung der Stelle Klimaschutz erst sinnvoll, wenn die

Stelle besetzt ist. Die Haushaltsmittel für die Beschaffung des Programms

stehen im Haushalt 2023 bereit.

  1. Nein. Es gibt eine Arbeitsgruppe im Fachbereich Planen, Bauen, Umwelt, die

sich mit dem technischen und baulichen Zustand gemeindlicher Immobilien

beschäftigt. Künftig wird dieser Arbeitsgruppe auch der Klimaschutzmanager

angehören.

Aus unserer Sicht ist es traurig und dramatisch, dass es keine(n) Klimamanger*in gibt, aber das ist kein Grund, sich der oben genannten Herausforderung nicht zu stellen und die gute Vorarbeit liegen zu lassen.

Nicht, wenn man sich der Tragweite der Probleme bewusst ist und diese in den Griff bekommen will. Wir sind überzeugt davon, dass in der Verwaltung fähige Mitarbeiter*innen sitzen, die mit entsprechender Unterstützung sich diesem Thema annehmen können und wir nicht auf die Neubesetzung der Stelle „Klimaschutz“ warten müssen.

In den gemeindeeigenen Gebäuden gab es eine energiebedingte Kostensteigerung von 563.200 EUR, die die Gemeinde belastet. Schlecht für die Gemeindekasse und noch schlechter für das Klima.

Bis der oder die nächste Klimamanager*in gefunden ist, sind die bereits erfassten Daten veraltet, das Angebot überholt und die Arbeit fängt wieder bei null an.

Das ist verschenkte Zeit.

Für die GRÜNEN Daniela Dalpke und Redaktion

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