Wie begegnet die Gemeinde den steigenden Kosten für Strom und Gas sowie dem wichtigen Thema Umweltschutz?  

Zum Titelbild: Das ist nur ein kleiner Ausschnitt der Aufgaben. Das kann eine einzelne Person niemals schaffen.

 Am 01.09.2022 haben wir Grünen folgenden Antrag gestellt:

„Die Gemeinde soll einen Plan erstellen, wie wir schnellstmöglich unabhängig von fossilen Energieträgern werden können. In diesem Zuge sollte auch die energetische Sanierung geprüft werden. Priorität soll auf die öffentlichen Gebäude gelegt werden.“

Grund für unseren Antrag waren die gestiegenen Energiekosten. Und das, was wir damals schon befürchtet haben, wurde im Haushaltsvorschlag des Bürgermeisters noch mal bestätigt. Die Entega AG hat Hinweise auf die zu erwartenden Steigerungsraten bei den Bezugskosten für Strom und Gas im nächsten Jahr gegeben. Empfehlung war, die Ansätze für Strom zu verdoppeln und für Gas zu verdreifachen. Dies bedeutet in Summe 563.200 EUR.

Zum damaligen Zeitpunkt haben wir erfahren, dass der Klimamanager uns verlassen wird. Der Bürgermeister hat sehr deutlich gemacht, dass im Moment in der Verwaltung „Null Personen“ arbeiten, die sich um dieses wichtige Thema kümmern könnten.

Heute, fast 5 Monate später, hat sich die Situation nicht wesentlich verbessert. Es gibt immerhin mittlerweile eine halbe Stelle. Doch das Aufgabengebiet im Bereich Umwelt ist sehr umfangreich. So war auch die Antwort auf die Energieeinsparungen der Verwaltung eher ernüchternd ausgefallen. Wer hätte hier auch Zeit gehabt, ein konkretes Konzept zu entwickeln.

Schließlich hätten wir durch die systematische und nachhaltige Senkung des Energieverbrauchs unsere Haushaltskassen entlasten und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.

Stattdessen hat die Verwaltung beim Energiesparen auf vereinzelte Maßnahmen gesetzt, wie den Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung an der Hauptstraße. Zu wenig aus unserer Sicht, so verschenken wir unnötiges Potenzial. Ein prozessorientiertes Managementsystem hingegen würde unserer Gemeinde helfen, Energieeffizienzprojekte mit maximalem Erfolg umzusetzen.

Aber es gibt noch viele weitere Aufgaben, die im Bereich Umwelt angegangen werden müssen. Hierbei handelt es sich um unerledigte Aufgaben und bereits beschlossene Anträge der Gemeindevertretung. Hier nur ein kleiner Auszug: Konzepte gegen Lichtverschmutzung, Klimaanpassungskonzepte, kommunales Energiemanagement, Ermittlung und Beantragung von Förderprogrammen, Bepflanzungskonzept am Kreisel Münkel, Obstbaumzählung, Alleebaumpflanzung, Fahrradwegebeleuchtung, Fahrradabstellanlagen und vieles mehr.

Aber auch die Organisation und Weiterentwicklung der Energiewerkstatt liegt derzeit auf Eis.

Auch der letzte Klimamanager Alexander Haus hat in seinem letzten Bericht der Gemeindevertretung empfohlen, diese dringenden Handlungsfelder anzugehen:

  • Bildung eines Energieteams
  • Einführung eines Energiemanagementsystems (KOM.EMS)
  • Aufsuchende Energieberatung
  • Fortführung der Energiewerkstatt
  • Fortschreibung einer CO2-Bilanz

Wir fragen uns, wer sich um diese wichtigen Aufgaben in der Verwaltung kümmern soll. Im aktuellen Stellenplan ist in diesem Bereich eine Stelle vorgesehen. Diese Stelle ist nur zu 50% besetzt. Wir möchten eine durchgehende Präsenz sicherstellen. Wenn hier urlaubs- und krankheitsbedingte Ausfälle berücksichtigt werden, brauchen wir mindestens eine weitere Stelle. Aus diesem Grund haben wir hierzu einen entsprechenden Änderungsantrag zum Haushalt gestellt.

Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN   Daniela Dalpke

 

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