Eisblockwette aufgelöst: Dämmung bringt noch mehr als gedacht

Das Titelbild zeigt, wie das Ergebnis der“Wette“ ermittelt wurd.

Die Roßdörfer Grünen haben viele Initiativen gestartet, um eine Wende weg von fossilen Energien – zu denen auch Erdgas gehört – zu unterstützen. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat jetzt eine Krise der Gasversorgung ausgelöst. Das betrifft sehr viele Wohnhäuser in der Gemeinde Roßdorf, aber auch viele öffentliche Gebäude, die mit Gas beheizt werden. Absurdeste Ideen werden als Patentlösung und Erpressungsmanöver verkauft.

 Dabei geht die einfachste Idee unter:
Weniger Energie verbrauchen. Nicht durch Frieren, sondern durch Dämmen.

Nur wenige Kilometer von Roßdorf entfernt wurde das sehr eindrucksvoll ausprobiert. Mit der Eisblockwette.

Der benachbarte Landkreis Groß Gerau hatte zwei Häuschen (sie erinnerten äußerlich eher an Telefonzellen) aufgestellt. Das eine war ungedämmt, das andere gedämmt.

In jedem der Häuschen wurden am 20. September 180 Liter gefrorenes Wasser verschlossen.

9 Tage lang (es war teilweise nachts richtig kalt) lief die Wette. Dann wurde das geschmolzene Wasser abgelassen.

Im ungedämmten Haus hatten sich 129 der 180 Liter Wasser von Eis zu Wasser zurück verwandelt.

Im gedämmten Haus waren es gerade elf Liter. Der Eisblock dort war noch sehr groß.

Die „Eisblockwette“ zeigt frappierende Ergebnisse.

 

„Es hat mich jetzt sehr überrascht, dass der Unterschied so groß ist“, sagte Walter Astheimer (Grüner Erster Kreisbeigeordneter) zu dem Ergebnis. „Ich war sicher, dass es viel weniger wird, aber dass nur elf Liter entstehen, überrascht mich doch.“ Bei der Eröffnung hatte er außer Konkurrenz gewettet, dass es 129 Liter im ungedämmten Haus werden und 20 Liter im gedämmten. So falsch lag er am Ende mit seiner Wette also nicht.

„Mit der Eisblockwette wollen wir im Rahmen von „Zukunft Zuhause – nachhaltig sanieren“ und „Sanierung im Fokus“ deutlich machen, wie wichtig es ist, seine Immobilie gut zu isolieren“, betont Walter Astheimer.

Eine wirksame Dämmung gerade auch in älteren Häusern verringere den Energieverbrauch und deren Kosten. Das schont die Umwelt, den Geldbeutel und hilft beim Ausstieg aus fossiler Energieversorgung.

Eine größere Unabhängigkeit in der Energieversorgung und erfolgreicher Klimaschutz gelingen nur, wenn möglichst viele ihre eigenen vier Wände energetisch sanieren: Nach aktuellem Stand verbucht Deutschland pro Jahr Treibhausgas-Emissionen in Höhe von insgesamt etwa 739 Millionen Tonnen Äquivalenten an Kohlendioxid (CO2e). Ein- und Zweifamilienhäuser haben daran auf Basis einer Studie der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (Arge) einen Anteil von ungefähr 110 Millionen Tonnen CO2.

Ein gut gedämmtes Haus ist die halbe Miete

Es hält im Winter die Räumlichkeiten warm und schützt im Sommer vor Überhitzung: Das ist gut für das eigene Wohlbefinden, das Portemonnaie und das Klima. Die Eisblockwette macht das Thema Wärmedämmung sehr anschaulich, das Ergebnis zeigt, welchen positiven Effekt man durch Dämmung und energetische Sanierung eines Hauses erreichen kann. In der heutigen Zeit ist das wichtiger denn je.

Die Initiative der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Initiative „Zukunft Zuhause – nachhaltig sanieren“) bietet auch weitere Arbeitshilfen und Aktionen an – wie zum Beispiel den Thermografierundgang, wo mit Hilfe einer Wärmebildkamera Temperaturen in Farben umgewandelt werden. Das wäre eine kostengünstige Möglichkeit für Roßdorf, um Schwachstellen an Gebäuden sichtbar zu machen. Es würde über das bestehende Angebot der Roßdorfer Energiegemeinschaft (REG.eV) hinausgehen, das rege angenommen wurde.

 

Der GRÜNE Antrag zum Thema „Ausstieg aus der fossilen Energieversorgung in Gemeindeeinrichtungen“ ist nur in Wartestellung. Die Dämmung spielt bei diesem Thema eine Schlüsselrolle.

 

Für die GRÜNEN: Ina Renz, Frieder Kaufmann und Redaktionsteam

 

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