Hessen Mobil als Bauträger hat sich dafür entschieden, diese zentrale Radverkehrsachse zwischen Roßdorf und Darmstadt als einseitigen Fuß- und Radweg auf der jetzigen Trasse zu verbreitern, also keinen beidseitigen Radweg zu bauen.
Das hat den GRÜNEN keine Ruhe gelassen. Wir haben (wider Erwarten) über eine Internetanfrage eine ausführliche Begründung von Hessen Mobil für diese Abwägung erhalten.
Hauptargument der Planer: wenn der Radweg nach den üblichen Bauvorschriften gebaut würde, läge er genau da, wo jetzt auf der Südseite des Wegs die prächtigen Winterlinden stehen. Sie müssten fallen.
Diese Antwort hat uns keine Ruhe gelassen. Denn bei einem einseitigen Fuß- und Radweg muss beim Netto die Schatzbornstraße gefährlich in beiden Richtungen überquert werden, und der Radweg muss zweimal die Seite wechseln. Und der Fußverkehr zum Netto und ins Industriegebiet ist sehr stark. Wenn Radfahrende in beiden Richtungen an ihnen vorbei müssen, sind das vermeidbare Gefährdungen.
Und wir haben viel herausgefunden:
- Der Abstand zwischen den Bäumen und der Straße reicht für einen zwei Meter breiten Radweg plus Sicherheitsstreifen, wenn es eine Bordsteinkante gibt.
- Die Wurzeln der „Winterlinden“ haben eine Herzform. Erst wachsen Tiefwurzeln, die Flachwurzeln kommen später und bleiben dünn. Sie heben den Asphalt des Radwegs nicht an.
- Es gibt Radwege, bei denen einfach im Bereich der Bäume flache Stege gebaut werden, um die Wurzeln nicht zu stören. „Hessen Mobil kennt sicher solche Lösungsideen“, schrieben wir.
- Und 100 Meter weiter stehen die gleichen Winterlinden unbeirrt und ungestört direkt unter dem Asphaltweg, so wie wir uns das für diesen Radweg vorstellen. Geht doch! Kein Baum muss für einen sicheren Radweg gefällt werden.
- „Am Geld ist noch kein Radwegausbau in Hessen gescheitert“ heißt es aus der zuständigen übergeordneten Behörde immer wieder.
- All diese Vorschläge haben wir Hessen Mobil mitgeteilt, aber als Antwort nur erhalten: Es gibt keine neue Sachlage. Es bleibt beim einseitigen Weg.

Die Bäume an der Straßenseite der Esso Tankstelle stören sich kein bisschen daran, dass direkt unter ihnen ein asphaltierter Radweg verläuft.
Deshalb haben wir GRÜNEN einen ganz kurzen Antrag für die Parlamentssitzung dieser Woche eingebracht:
„Die Gemeindevertretung fordert den Gemeindevorstand auf, Hessen-Mobil für alternative technische Möglichkeiten zu motivieren, die eine Führung des Radwegs auf beiden Seiten zwischen Spitzenwirt und Esso-Tankstelle ermöglichen.“
Der Schriftwechsel zwischen Hessen Mobil und den GRÜNEN umfasst 9 Seiten. Wir haben ihn allen Gemeindevertretern und dem Bürgermeister zur Kenntnis gegeben. Wir freuen uns darauf, mit den Fachleuten von Hessen Mobil die Argumente auch persönlich im Ausschuss auszutauschen. Sie haben ihre prinzipielle Bereitschaft schon erklärt.
Noch ist keine endgültige Entscheidung gefallen. Aber die Gemeinde sollte nicht warten, bis die Planung so weit fortgeschritten ist, dass keine Änderungen mehr möglich sind.
Für die GRÜNEN Frieder Kaufmann mit dem Redaktionsteam
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