Der von den Orts- und Kreisgrünen veranstaltete Grüne Neujahrstreff im Roßdörfer Alten Bahnhof hatte wie immer sehr viele Besucher.
Der Ortsvorsitzende Frieder Kaufmann berichtete, dass Roßdorfs Grüne einen starken Mitgliederzuwachs haben. „Wir sind jetzt doppelt so viel wie vor zwei Jahren.“ Allein sieben Frauen sind 2019 dazu gekommen und bringen sich mit eigenen Ideen und Aktivitäten stark ein. Die Artikelserie „Die Welt ist voller Möglichkeiten“ und die Beteiligung an den Friday-Demos sowie viele Aktivitäten der Grünen basieren auf ihren Ideen. „Die beste Nachricht von 2019 ist, dass die Grünen bundesweit viel weiblicher geworden sind. In Rossdorf sind es über 60% der Mitglieder, eine ausgewogene Mischung“ kommentierte Kaufmann.
Im Nebenraum des Alten Bahnhofs konnte man das Ergebnis einer der neuen Ideen bewundern. „Diese Art von Recycling ausgedienter Textilien hat allen Beteiligten Riesen Spaß gemacht, und ist hoch politisch“ meinte er. Denn es ist ein Gegenpol zur Wegwerfgesellschaft.
Aus dem Bericht von Stefan Eichelhardt ging hervor, dass Roßdorfs Grüne im Jahr 2019 achtzehn Anträge eingebracht, sowie dreizehn teils umfangreiche Anfragen gestellt und 58 Artikel veröffentlicht haben. Dazu kamen fünf Veranstaltungen.
Hauptredner beim Neujahrstreff war der neu gewählte Erste Kreisbeigeordnete Robert Ahrnt (Titelbild), der auch Stellvertretender Landrat ist.
Für ihn war dieser Veranstaltungsort passend. Hier war er jahrelang politisch aktiv gewesen, als Bürgermeisterkandidat und Fraktionsvorsitzender. Er erinnerte daran, dass die Grünen vor 40 Jahren gegründet wurden. Ein Gründungsmitglied von damals war übrigens Ehrengast, er wohnt jetzt in Gundernhausen. „Was wir uns vorgenommen haben, ist noch lange nicht erledigt“ betonte Ahrnt. Und die Fridays Aktionen als außerparlamentarische weltweite Bewegung seien ein starker Anstoß.
Als Schuldezernent setzt er die schwungvolle Sanierung von Schulen als Voraussetzung für Bildungsgerechtigkeit fort. Neue Aufgaben sind durch den Zuzug junger Familien dazu gekommen. Allein drei neue Grundschulen im Kreis müssten neu gebaut werden.
Bei der Schulbetreuung am Nachmittag ist der Landkreis führend in Hessen und Deutschland.
Ahrnt ist auch Verkehrsdezernent „Die Diskussion über die Seilbahn in den Ostkreis war eigentlich eine Straßenbahn-Diskussion“ stellte er fest. Er sei extrem froh, dass es in Weiterstadt jetzt eine breite Zustimmung zur Straßenbahn mitten durch den Ort gibt. Zur unendlichen Diskussion, welches Schienensystem das Beste für den Ostkreis ist verwies er darauf, dass die Straßenbahn in Darmstadt seit 100 Jahren elektrisch ist. „Die Betreibergesellschaft HEAG ist unser Eigentum, zu 25% gehört sie dem Landkreis, zu 75% der Stadt Darmstadt. Sie kann die seit Jahrzehnten geforderte Schienenverbindung jetzt liefern und betreiben, Die Grünen zeichnen sich aus durch den Blick auf das Machbare. Deshalb ist mir ein grüner Spatz in der Hand lieber als eine grüne Taube auf dem Dach“ war sein Plädoyer für die schnellstmögliche Realisierung der Straßenbahn in den Ostkreis.
Die grüne Bundestagsabgeordnete Daniela Wagner warb für eine ökologisch verantwortbare Industriegesellschaft, in der ökologisches Verhalten für die Masse der Gesellschaft erreichbar und bezahlbar sein müsse. „Greta hat weltweiten Druck entfaltet“, meinte sie. Man müsse die Lebensgrundlagen neu überdenken, bei der Verkehrspolitik bezahlbare Alternativen bieten und Ökologie und Mobilität versöhnen. Das „Klimapaket“ sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein und 20 Jahre zu spät. Die verlorene Zeit sei wohl erst nach der nächsten Bundestagswahl aufzuholen.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann
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