Seitdem Darmstädter Studenten die Idee einer Seilbahn in den Ostkreis vorgestellt haben, kommt endlich Bewegung in die unendliche Geschichte der noch ungelösten Verkehrswende rund um Roßdorf.
Jeder weiß, dass eine Straßenbahnverbindung das ideale Massenverkehrsmittel ist, das auch für künftige Siedlungsentwicklungen optimal weil ausbaufähig ist. Wenn es denn endlich angegangen würde. Darmstadts „Elektrisch“ macht die Erschließung der Region mit Straßenbahnen seit 100 Jahren vor. Nur leider nicht nach Osten. Die Seilbahnidee gibt einen neuen Impuls, das Thema öffentlicher Nahverkehr endlich neu zu denken. Wir gratulieren den Studenten zum Denkanstoß!
Bis dahin sollten wir dem umweltfreundlichen Massenverkehrsmittel, dem Fahrrad, im wahrsten Sinn des Wortes den Weg ebnen. Radfahren ist aktive Verkehrswende. Und sofort verfügbar.
In Roßdorf wird von vielen Menschen Kritik geäußert, die den Radweg nach Darmstadt benutzen.
Das Titelbild zeigt die Abzweigung, wie sie Google-Maps vor wenigen Jahren sah. Heute ist sie in die Jahre gekommen.
Das Bild zeigt die Abbiegung am Ortsausgang von Roßdorf von der alten B 26 (L3115) in die vor wenigen Jahren gebaute Straße „Am Schatzborn“ die zu Netto und KIK und ins Gewerbegebiet führt. Beinahe täglich kommt es dort zu Beinahzusammenstößen von Radfahrenden und Autofahrenden.
Das Luftbild (Quelle Google-Maps) zeigt auch warum.
Der rot markierte Radweg ist Teil der Landesstraße. Diese Sonderfahrstreifen zählen mit zur Fahrbahn Also haben Radfahrerende dort Vorfahrt vor dem abbiegenden Autoverkehr.
Und zwar aus beiden Richtungen, weil es an dieser Stelle nur einen mit blauem Schild ausgewiesenen Radweg und Fußweg gibt.
Wir zitieren hier Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Der straßenbegleitende Radweg teilt die Vorfahrtsrechte der Hauptfahrbahn.“
Als schwächerer Verkehrsteilnehmer nützt einem das wenig.
„Er starb weil er Vorfahrt hatte“ reimte Morgenstern vor 100 Jahren. Und er kommt zu dem Ergebnis:
„Nur ein Traum war das Erlebnis.
Weil, so schließt er messerscharf,
nicht sein kann, was nicht sein darf“
Ob jeder Autofahrende die glasklaren Regeln kennt? Die meisten Radfahrenden wissen, dass man sich Vorfahrt besser nicht erzwingt.
Ein Radfahrer schildert uns: „Zum Schatzborn kann ich nur beipflichten. An dieser Stelle hilft wirklich nur extreme Vorsicht. Trotz Warnweste kam es dort mindestens einmal im Monat zu
einer Situation in der ich als Radfahrer angefahren worden wäre, wenn ich nicht auf der Hut gewesen wäre“.
Die Grünen wollen die Situation entschärfen.
Dem Autoverkehr muss noch klarer als bisher gezeigt werden, dass beim Abbiegen auf diesen sehr stark genutzten Radweg nach und von Darmstadt Rücksicht genommen werden muss.
Bisher gibt es auf der Landesstraße keinerlei Schilder, die auf den parallel zur Straße verlaufenden Radweg verweisen.
Die Straßenverkehrsordnung kennt solche Gebotsschilder.
Auch weitere Ideen sind möglich. Die auf dem älteren Google-Maps Bild noch dunkelrot gefärbte Radspur ist inzwischen zu hellrot mutiert und teilweise abgetragen. In anderen Gemeinden gibt es für ähnliche Probleme bei Rad-und Fußwegen sehr clevere Lösungen.
Das wird ein Thema in der nächsten Parlamentssitzung am 20.9.19.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann 4.8.2019
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