Fluglärm: Gundernhäuser Bürger werden beteiligt

Die Abflugroute von der Startbahn West führt genau über Roßdorf, oder noch genauer: über den Ortsteil Gundernhausen. Derzeit wird vor allem auf Wunsch der Stadt Darmstadt darüber beraten wie die Abflüge von der Startbahn West verschwenkt werden können. Verlagerung AMTIX-kurz, so heißt die Planung.

In dem anstehenden Konsultationsverfahren vertritt Hans Peter Loup als betroffener Bürger die Interessen der Gemeinde Roßdorf, neben der Bürgermeisterin. Die Flugroute AMTIX-kurz nehmen pro Tag etwa 180 Flugzeuge, die auf der Startbahn 18 West gestartet sind. Im Schnitt ist das alle 6 Minuten ein Flugzeug. AMTIX-kurz ist damit eine der stärksten frequentierten Abflugrouten vom Frankfurter Flughafen. Und jedes dieser Flugzeuge fliegt genau über Gundernhausen. Obwohl wir eine durch den Fluglärm hochbelastete Gemeinde sind, ist Gundernhausen in den Planungsangaben – anders als etwa Darmstadt-Arheilgen, Darmstadt-Kranichstein oder Wixhausen – ein namenloser Ort, der auch nach einer eventuellen Verschiebung der Flugroute nach Norden wie selbstverständlich und gedankenlos nach dem Vorschlägen der Planer überflogen werden darf.

Wenn schon die Flugroute nach Norden verschoben wird, dann muss sie auch in Höhe von Gundernhausen nach Norden verschoben werden, so die Forderung von Hans Peter Loup, der Anfang der 1980er Jahre zu den Mitbegründern der Roßdörfer GRÜNEN gehörte. Der Flugraum im Norden zwischen Gundernhausen und Groß-Zimmern ist hervorragend für eine solche Lösung geeignet, da er unbewohnt ist. Auch ein Umfliegen von Roßdorf/Gundernhausen im westlichen/südlichen Bereich bietet eine hervorragende Möglichkeit, Roßdorf und vor allen Dingen Gundernhausen vom Fluglärm zu entlasten.

Die Route AMTIX KURZ verläuft derzeit von der Startbahn West zwischen den Windrädern genau über Gundernhausen.

Ob die Verschiebung insgesamt stattfindet, wird nicht in Roßdorf und Gundernhausen entschieden. Aber es ist gut, dass auch die Interessen der Anwohner in Gundernhausens Stetteritz vorgebracht werden können. Den Versuch ist es wert.

Natürlich weiß jeder:

Im Rhein-Main-Gebiet gehört der Frankfurter Flughafen dazu. Aber es ist keineswegs Augenwischerei, wenn immer wieder versucht wird, die Belastungen für die Menschen zu reduzieren. Das nach der vor mehr als 10 Jahren in der „Mediation“ durchgesetzte Nachtflugverbot hat uns Roßdörfern viele Stunden echten Schlaf gebracht. Zwischen 24 und 5 Uhr fliegt anders als früher so gut wie nichts mehr.

Auch wenn das vom Gericht fest gesetzte Nachtflugverbot von 23 Uhr bis 6 Uhr ausgehöhlt wird. Und ellenbogenstarke Fluglinien systematisch die rechtlichen Grenzen auszuloten und zu durchbrechen versuchen.

Der am 17.9.18 vorgelegte 7-Punkte Plan des Grünen Verkehrsministers Tarek Al-Wazir enthält Ideen, die diesen Ausreizern richtig in die Quere kommen können.

Am besten gefällt uns die Preisschraube. Wer systematisch das Nachtflugverbot verletzt, muss derzeit bis zu 50.000€ zahlen. Für angemessen hält Al-Wazir dagegen 200.000€.

Und alle, auch die ungeplanten Flüge in den Nachtrandstunden, sollen deutlich teurer werden, Das soll vermeidbaren Lärm vermindern.

Und die Bußgeldverfahren sollen nicht mehr nur gegen die Piloten geführt werden, sondern vor allem gegen die Fluggesellschaften. Denn sie machen die Planung.

Dazu läuft ein Antrag Hessens im Bundesrat.

Die Bundesregierung und FRAPORT haben die Anträge auf dem Tisch. Und die Gemeinde Roßdorf ist, was AMTIX KURZ betrifft, mit einem Fuß in der Tür dabei.

Für die Grünen: Frieder Kaufmann

 

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