Umwelt und Natur aus erster Hand

Wer sich ansehen will, wie aus einem röhrengeraden Abfluss wieder ein mäandernder Bach werden kann, ist am Freitag dem 21.September 2018 um 17 Uhr bei den Grünen gut aufgehoben. Dann sehen wir uns die Natur rund um den Erbsenbach an. Treffpunkt ist um 17 Uhr auf der Zufahrt zum BHZ (Behindertenzentrum Roßdorf) in Roßdorf, am Ortsausgang Richtung Gundernhausen.

Kerzengerade, mit schweren Steinen ausgepflastert, Hauptsache schnell weg, das war die Bachplanung vor Jahrzehnten.

Teile des Erbsenbaches sehen heute noch so aus. Wir werden sie sehen.

Renaturierung, ein natürliches Gefälle mit absichtlich eingebrachten Hindernissen und Platz zum Kurvenlauf. Genau das werden wir 100 Meter daneben sehen. Und wir können es uns aus nächster Nähe ansehen, ohne das Biotop zu stören. Freie Bäche erfordern natürlich auch Abstand zu den daneben liegenden Landwirtschaftsflächen, das ist hier jetzt gegeben. Vielen wird dabei das Herz aufgehen, wie aus einer Steinröhre wieder ein toller Bach werden kann. Ein Schlüsselwort in diesem Zusammenhang: Flurbereinigung. Sie erleichtert es den Besitzern, Flächen direkt am Bach mit solchen zu tauschen, die weiter weg liegen. Aber es klemmt trotzdem ganz arg. Dazu wird es Insiderinformationen geben. Aber noch mehr:

Vor allem aus der konventionellen Landwirtschaft (in Roßdorf 100%) kann sehr viel Nährstoffeintrag in den Bach gelangen, wenn Fehler gemacht werden. Das ist das zweite Thema auf unserem Rundgang: Wie kann Landwirtschaft naturnah werden?

Dass es immer weniger Insekten gibt, hat sich rumgesprochen. Die Grünen haben symbolisch eines ihrer Wahlplakate den Bienen gewidmet: „Die sind auch das Volk“ zeigt drei fleißige Nektarsammlerinnen. Was tun wir gegen den unbestreitbaren Rückgang der Insekten, von denen die Bienen nur die prominentesten sind? Es ist kein Zufall, dass unser Rundgang auch an einem „Blühstreifen“ vorbei führt, der nebenbei Werbung für den Zuckerrübenanbau macht. Reicht das?

Und jetzt kommen unsere sehr prominenten und fachkundigen Referenten auf diesem Ökospaziergang ins Spiel: es sind Dr. Prinz Felix zu Löwenstein, nicht nur Ökolandwirt aus Otzberg sondern auch Vorstandsvorsitzender des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Und Martina Feldmayer, die den Themenbereich Landwirtschaft bei den Landtagsgrünen Hessen verantwortet. Und last but not least Ralf Theurer, der als Roßdörfer Landschaftsplaner seit Jahrzehnten die Rückbesinnung auf Ökologie in der Gemarkung in vielen Projekten höchst fachkundig begleitet.

Wir hoffen, dass sich viele Natur-Interessierte an diesem sehr prominent besetzten Rundgang beteiligen. Aber bringen Sie feste Schuhe mit. Die Brennnesseln haben den trockenen Sommer nämlich ziemlich gut überstanden.

Für die Grünen: Frieder Kaufmann

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