Anträge: Kindergarten bis Mobilfunk

Zur kommenden Sitzung

 

Ein umfangreiches Programm hat die Gemeindevertretung in der kommenden Sitzung – kein Wunder, denn die letzte war im Februar. Während des Bürgermeisterwahlkampfes wollte man keine Sitzung einberufen, also muss man jetzt nachsitzen. Die Grünen haben verschiedene Anträge eingebracht, darunter die Forderung nach einem öffentlichen Mobilfunkkataster in Roßdorf. Klingt technisch kompliziert, meint aber lediglich eine Ortskarte, in der die vorhandenen Mobilfunksendestationen mit den zugehörigen Sendeleistungen eingezeichnet und für die Bürger einsehbar gemacht werden. Kein Streitthema in anderen Kommunen und auch kein Reizthema für die Mobilfunkbetreiber, wir erwarten daher eine einvernehmliche Beschlussfassung. Kontroverser wird es vermutlich bei unserem Antrag zugehen, den Planungswillen der Gemeinde zum Thema „Baugebiet Kayser und Seibert“ klar zu formulieren. „Das Ende der Fahnenstange ist erreicht“ hatte die künftige Bürgermeisterin Frau Sprößler noch im Wahlkampf verkündet, „Aus für geplantes Baugebiet in Roßdorf“ war die Schlagzeile im Darmstädter Echo. Diese Aussage wollen wir gerne von der Fraktion von Frau Sprößler in gleicher Klarheit hören, eine erste Gelegenheit für die SPD, sich hinter die zukünftige Spitzenfrau zu stellen. In einem dritten Antrag fordern wir Installations-Leerrohre und Dachhalterungen beim Bau der neuen Sporthalle, damit zu späterem Zeitpunkt problemlos das Hallendach für eine so genannte „Dachflächenbörse“ verwendet werden kann. Mit privaten Investitionen könnten dort großflächige Fotovoltaikanlagen entstehen, die den Sonnenstrom ins Netz einspeisen. Auf der Tagesordnung stehen vom Gemeindevorstand einige Punkte, die sicherlich intensive Diskussionen auslösen werden. So möchte die Gemeinde in den kommenden 4 Jahren insgesamt knapp 700.000 Euro ausgeben, um die mangelhafte Straßenbeleuchtung in Roßdorf und Gundernhausen auf den Stand der Technik zu bringen. Diese Diskussion wird vermutlich weniger um den Inhalt (mehr Licht im Dunkeln) geführt werden, als um kostengünstigere Alternativen. Umgekehrt ist es bei der Vorlage zur Errichtung eines neuen Kindergartens in der Ortsmitte neben der Evangelischen Kirche, denn bei diesem Thema haben wir Grünen noch erheblichen inhaltlichen Klärungsbedarf. Der Gemeindevorstand möchte eine Zustimmung zu dem Konzept der Kirche, eine 4-gruppige Kindertagesstätte im Blockinnenbereich zwischen Kirchgasse und Schulgasse zu errichten. Den Bau des Kindergartens würde die Gemeinde Roßdorf bezahlen, das Grundstück würde die Kirchengemeinde in Erbpacht zur Verfügung stellen. Trägerschaft und Betrieb der Kindertagesstätte wären wiederum Sache der Evangelischen Kirche. Für uns ist noch nicht erkennbar, welche Folgewirkungen das zweifellos interessante Konzept der Kirche für uns alle hätte. Bisher kennen wir Grünen noch keine Bedarfszahlen für Kindergartenplätze in Roßdorf und Gundernhausen. Ungeklärt ist der Verbleib der heutigen Krabbelstube in dem Konzept. Ungeklärt ist ebenfalls, was mit den vorhandenen Kindergartengruppen der Kirche in der Alten Bahnhofstraße passiert. Darüber hinaus möchten wir wichtige städtebauliche Probleme gelöst sehen, bevor wir als Parlamentarier unsere Zustimmung geben. Verträgt der bislang nach Dorfentwicklungsplan unbebaubare Blockinnenbereich eine Bebauung in der Mitte? Wie wird der Anfahrtverkehr für den Kindergarten mit ca. 100 Kindern und entsprechenden Betreuungspersonen in der morgendlichen Verkehrsspitze abgewickelt? Welche Auswirkungen hat dies auf Kirchgasse und Berufsverkehr? Die Grünen haben daher einen Änderungsantrag in das Verfahren eingebracht, der noch keine pauschale Zustimmung zu diesem Konzept vorsieht, jedoch die zu prüfenden Belange deutlich herausstellt.

Ein erfreulicher Tagesordnungspunkt wird die Gestaltung des geplanten Außenanstriches der Regberghalle werden. Zusammen mit einer Agendagruppe wurde ein Konzept entwickelt, wonach Kinder und Jugendliche zunächst einen Gestaltungswettbewerb durchführen und der beste Vorschlag verwirklicht wird. Statt weißer Wände, die leider häufig wild bemalt werden, wird sich demnächst die Rehberghalle nach außen bunt darstellen. Wir hoffen auf ein tolles Ergebnis.

 

Robert Ahrnt – Die Grünen Roßdorf / Gundernhausen

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