„Wir waren auch da“ schreiben Parteien gern. „Was für eine tolle Veranstaltung der REG.eV“ wäre die richtigere Überschrift

Wir GRÜNEN haben an der Veranstaltung der Roßdörfer Energiegemeinschaft zum Thema Bürgerbeteiligung bei Windkraftnutzung nicht nur zahlreich teilgenommen, sondern uns auch eingebracht. Auch alle Parteien der Roßdörfer Kommunalpolitik waren vertreten.

 Mehr als 100 Menschen hörten, was der unabhängige Experte Nico Suren aus seiner umfangreichen Erfahrung als Windkraftplaner in Bürgerhand berichtete.

Als er fragte, wie viel Anwesende sich schon finanziell an Windkraftprojekten beteiligt haben, war das ein Viertel der Anwesenden. Als er die Frage stellt, wie viele sich denn gern beteiligen würden, waren beinahe alle Hände oben.

Dabei gibt es bei der Bürgerbeteiligung eine ganz breite Spanne

Zwischen befristet sicherem Ertrag als reine Geldanlage als nachrangigen Darlehen ohne Mitspracherecht bis zum ganz hohen unternehmerischem Risiko, also von Bürgern selbst verwaltete Windparks. Die unterliegen aber der Finanzaufsicht und sind sehr komplex.

Dazwischen liegt das Genossenschaftsmodell, wo man unkündbar Anteilseigner der Betreibergenossenschaft mit voller Mitbestimmung wird, aber auch nur mittleren Kapitalertrag hat.

Genau das hat die Roßdörfer Gemeindevertretung als Wunschmodell beschlossen.

Aus der Versammlung kamen sehr viele Fragen, aber auf alles eine Antwort.

Als erstes zur  Kapital Rendite. Vor Jahren waren 3% schon ordentlich, jetzt wird mit 6% kalkuliert. Auch die Pachteinnahmen aus Grundpacht und Ertragspacht liegen heute bei 8 bis 15%.

Für Windräder von Genossenschaften gibt es sogar einen Zuschuss von 0,2 Cent pro Kilowattstunde aus EEG-Geldern.

Einer der Zuhörer kam von der Energiegenossenschaft Starkenburg. Er erläuterte, dass ihre Windräder nicht wegen zu viel Strom im Netz abgeschaltet werden, sondern weil die Windgeschwindigkeir zu schwach und der Ertrag zu gering waren um den Verschleiß aufzuwiegen. Dann steht halt eines. Auch Wartungen sorgen für Abschaltungen.

Und dass die Uralt-Windräder wie in Neutsch trotz „nur“ 1000 Vollastunden im Jahr weiter wirtschaftlich sind und noch lange laufen sollen. Die beiden Anlagen auf dem Tannenkopf bringen es auf den errechneten Wert von über 2.000 Vollaststunden, und sind auf dem Technikstand von vor über 10 Jahren. Heutige Anlagen sind doppelt so leistungsfähig.

Und dass der irgendwann sicher kommende Rückbau durch das Recycling der Materialien bisher immer mehr einbrachte, als an Bürgschaften hinterlegt werden musste. Sogar echtes Recycling, also Wiederaufbau an windhöfigerer Stelle passiert und kann sich rechnen.

Die Gemeinde Roßdorf ist durch den Parlamentsbeschluss vom Dezember 2023 die erste in Hessen, die die  ab dem 14.1.24 geltende neue Rechtslage genutzt hat, um die Verwaltung zu verpflichten, ein stinknormales Flächennutzungsverfahren einzuleiten, um Investoren zu finden die auch in der Schwachwindregion um den Tannenkopf in die Windkraft investieren.

„Das soll nach dem Willen der Gemeindevertretung nur mit Bürgerbeteiligung gehen“ darauf verwiesen die GRÜNEN. .

Als aus der Runde zum Teil sehr deutliche Kritik an wahrgenommener Ausbremsung in der Umsetzung geäußert wurde, bat Fraktionsvorsitzende Astrid Kaufmann um Rücksicht. „Wir brauchen Kooperation von allen Beteiligten, sonst wird es nichts.“

Nur so bekommen wir möglichst bald zwei Windräder an der dafür ökologisch verträglichsten Stelle.

Der exakte Standort wird erst im Lauf der Planung festgelegt, weil natürlich die örtlichen Gegebenheiten entscheidend sind. Auf jeden Fall wird der Abstand zu den Wohngebieten noch größer sein als bei den bisherigen Anlagen. In der freien Feldflur Roßdorfs wäre das absolut unmöglich.

Nach zweieinhalb Stunden waren alle Bedenken vorgetragen, alle Fragen beantwortet.

Vielen Dank für das Forum, das der Verein REG.eV organisiert hat und  an die Menschen, die der Einladung gefolgt sind

Für die GRÜNEN: Frieder Kaufmann mit der Redaktion

 

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