Autoverkehr auf der B38 „flüssig halten“: ein gefährliches Märchen

Vor kurzem gab es unmittelbar hinter der Gemarkungsgrenze von Roßdorf „am Tannenbaum“ auf der B38 einen sehr schweren Unfall beim Abbiegen Richtung Roßdorf. Diese unübersichtliche Stelle wird von vielen Menschen genutzt, die aus Richtung Ober-Ramstadt nach Roßdorf fahren. Und von vielen Radfahrenden, die sogar Vorfahrt haben. 2019 gab es dort 11 Unfälle, zum Glück eher glimpflich. Jetzt war es ein beinah tödlicher.

Die Roßdörfer GRÜNEN unterstützen eine Petition, die einen Kreisel oder eine Ampel vorschlägt.

Bisher ist das daran gescheitert, dass HessenMobil den Verkehr auf der B38 „flüssig halten“ will. Eine gefährliche Vorgabe, und auch unglaubwürdig. Denn die Menschen in Reinheims Ortsteil Zeilhard / Georgenhausen wissen, dass es auf der B38 aus Richtung Groß-Bieberau vor dieser Abzweigung drei Ampeln gibt. Nur an dem Unfallschwerpunkt „Am Tannenbaum“ nicht. Dahinter folgt am Abzweig zum Stetteritz eine Bedarfsampel, dann die Ampel an der Kreuzung B38/B26 alt. Diese völlig sinnvollen Ampeln behindern doch auch den „flüssigen Verkehr“, warum nicht an dieser seit Jahren bekannten Gefahrenstelle, fragen die Menschen.

Mit der gleichen falschen Argumentation „Verkehr flüssig halten“ verhindert HessenMobil seit Jahren auf Roßdörfer Gebiet alle Versuche, die Querung der B38 im Bereich der Zahlwaldhalle sicherer zu machen.

Zu schweren Unfällen kam es nur deshalb nicht, weil die schwächeren Verkehrsteilnehmer diese Querungsmöglichkeit nicht nutzen oder es von ihren Eltern verboten bekommen. Diese Nichtnutzer tauchen natürlich in keiner Verkehrszählung auf. Wohl aber die Autos die unablässig aus beiden Richtungen passieren.

Die Zeit, wo Ortsumgehungen als „freie Fahrt für freie Raser“ dienen sollten, ist längst rum.

Wir möchten hier noch mal die Alternatividee vorstellen, die wir am 3.7.2020 in die Diskussion eingebracht haben Hier unser RAZ Beitrag im Originaltext

„ Die Menschen wollen da rüber. Aber ohne Querungshilfe werden sie sich nicht trauen.

Das Titelbild zeigt wie so eine Verkehrsinsel aussehen könnte, Die Idee ist gut.

Diesen Vorschlag kann man nicht einfach abtun. Denn die Straßenkreuzung an dieser Stelle ist mehr als ausreichend breit, um eine vernünftige Verkehrsinsel einzubauen. Asphaltierte Fläche der jetzigen Straße inklusive zwei Randstreifen 11,5 Meter. Die Einmündung der Feldwege ist zusätzlich großzügig asphaltiert.

Die Initiative aus Gundernhausen erinnerte vor knapp einem Jahr an ihr Vorhaben. Und sie brachte noch mal eine neue Idee ein: Den Bau einer Verkehrsinsel, die den landwirtschaftlichen Verkehr nicht behindert, aber den Menschen die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs gibt, die Chance gibt, erstmal in Ruhe in die eine Fahrtrichtung zu blicken, und dann von der Verkehrsinsel genauso ruhig die andere Fahrtrichtung zu überblicken.

Damit lässt sich auf dieser Fläche eine Verkehrsinsel problemlos unterbringen.

Die Insel selbst kann locker 4 Meter quer zur B 38 breit sein. Das reicht sogar für lange Lastenräder.

Und in Richtung der Feldwege sind ebenso locker 5 Meter Durchfahrtbreite für die Landwirte möglich.

Die beiden Randstreifen sorgen für ausreichend freie Sicht in Richtung B 38.

So eine einfache und kostengünstige Verkehrsinsel würde eine gefahrlose Querung ermöglichen.

Wir bringen diese Idee in die politische Diskussion ein. Wir hoffen dass daraus in dieser Wahlperiode noch was wird. Denn es ist eine konkrete Idee aus den Kreisen der Bürgerinitiative, die wir Grüne inhaltlich und mit Sacharbeit gern unterstützen“

So weit der Text vom 3.7.2020.

Eine Ampel wäre natürlich noch besser.

Wir GRÜNE haben seit 2018 nicht die Hände in den Schoß gelegt, sondern sind weiter am Thema. Hoffentlich kommt jetzt ein echter Dialog des Parlaments mit HessenMobil zustande. Gute Argumente gibt es genug.

Für die Grünen: Frieder Kaufmann mit dem Redaktionsteam

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