Seit Beginn der Baumaßnahmen an der „Buckelpiste“ zwischen Gundernhausen und Roßdorf und der damit verbundenen Vollsperrung gab es Beschwerden von Anwohnern dass 30-Tonnen LKW den parallel verlaufenden schmalen Feldweg (Alter Darmstädter Weg) nutzen würden, um z.B. zu Autoneum zu kommen.
So viel Unverfrorenheit konnten wir uns eigentlich nicht vorstellen.
Bis wir es selbst vor wenigen Wochen sahen. Ein riesiger LKW quälte sich trotz LKW-Durchfahrtverbot erst durch die 5 Baustellen in der Hauptstraße, drehte am Kreisel eine Runde, weil der Weg nach Roßdorf voll gesperrt war, und bog dann in Richtung Neubaugebiet Weißmühle ab. Von dort nahm er den Feldweg, der genauso breit wie das Fahrzeug ist. Die Fußgänger mussten dann eben ins Feld ausweichen.
Anwohner wissen: das passierte während der Vollsperrungszeit sehr oft.
Das Pech des Fahrers war: Vorn an der B 38 war zwei Minuten vorher die Ortspolizei aufgetaucht.
Sie ließ den Fahrer erst weiterfahren, als er sein „Verwarnungsgeld“ bezahlt hatte.
Da nützte auch nichts, dass er als Ziel „Autoneum“ angegeben hatte.
Das Titelbild zeigt den Feldweg zwischen Gundernhausen und der B 38 / Zahlwaldhalle, der gern als Abkürzung zur B 38 genutzt wird. Trotz Fahrverbot außer für Landwirte. Und besonders für 30-Tonner.
Durch eine Anfrage bei der Gemeinde im Rahmen der Haushaltsberatung wissen wir jetzt, dass dieses Geld direkt in der Gemeindekasse landet. Und nicht in Kassel.
Im Jahr 2020 kamen bis Dezember durch die Direktkassierung 1.275€ zusammen.
Das ist eine ziemlich hohe Zahl von entdeckten Verstößen. Die Dunkelziffer ist sicher viel höher. Bei uns laufen viele Klagen von Anwohnern ein, die sich insbesondere über den wieder zunehmenden LKW-Verkehr beklagen.
Die Gesamtzahl der LKW-Verstöße im Gemeindegebiet ist weiter hoch. 2017 waren es 809, 2018 526, 2019 301, 2020 bis Dezember 208. Auch danach hatten wir gefragt.
Abhilfe könnte in Gundernhausen die Firmenleitung von Autoneum schaffen, die den Speditions-Fahrern vor Fahrtantritt klare Hinweise und Auflagen zum Fahrweg (in ihrer Sprache) zukommen lassen könnte. Dieses Papier gibt es. Aber die Fahrer der Sub-Sub-Sub-Unternehmen haben es nicht. Das könnte Autoneum ändern.
Heute wissen die Fahrer meistens nichts. Sie vertrauen nach 600 km Wegstrecke, die sie gerade hinter sich haben auf ihr Navi. Da ist auch mal ein Feldweg als mögliche Verbindung dargestellt. Verkehrsverbote interessieren da nicht. Viele LKW landeten auch bei den Aussiedlerhöfen zwischen Roßdorf und Gundernhausen.
Abhilfe könnte für Gundernhausen auch die Verkehrsbehörde Hessen-Mobil schaffen. Auf der B 26 aus Richtung Osten gibt es LKW-Lenkungsschilder, die LKW nach „Gundernhausen“ völlig korrekt auf die danach folgende Zufahrt zur B 38 weisen. Von „Autoneum“ steht da nichts. Aber nur dieses Ziel steht in den Frachtpapieren. Gundernhausen kennen die Fahrer aus Polen und Ungarn nicht. Hessen-Mobil weigert sich aber beharrlich den Verweis auf „Autoneum“ in die Beschilderung aufzunehmen.
Hier ist „die Politik“ gefragt.
Für die Grünen: Frieder Kaufmann
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