Beim Spaziergang, beim Zubettgehen, auf dem Weg zum Kindergarten: Eltern bekommen bei jeder Gelegenheit Löcher in den Bauch gefragt. Mit Sachbüchern, der „Sendung mit der Maus“ auf YouTube/der Mediathek und Wikipedia lässt sich heutzutage zum Glück so gut wie alles kindgerecht erklären.
Was wir unseren Sprösslingen aber nicht erklären können ist, warum sie sich in Roßdorf nur in wenigen Bereichen sicher bewegen können.
Wir fordern die aktive Gestaltung von öffentlichen Spielflächen, zum Beispiel durch Spielstraßen in Wohngebieten. Kinder müssen sich rund um ihr Zuhause ungefährdet entfalten können. Spielplätze sollen möglichst alle Altersstufen ansprechen, und natürlich auch in heißen Sommern benutzbar sein. Dazu gehört die von Anfang an eingeplante Beschattung, sowie Vorausschau bei der Materialauswahl der Geräte. Das bedeutet zum Beispiel Holz statt Stahl oder gar Plastik, und unversiegelter Boden statt Betonflächen.
Insgesamt gilt die innerörtliche Familienfreundlichkeit als Standortfaktor im Vergleich der Gemeinden.
Hier ist in Roßdorf und Gundernhausen noch einiges zu tun. Kindergarten- und U3-Krippenplätze müssen so ausgebaut werden, dass der tatsächliche Bedarf inklusive des Zuzugs abgedeckt wird. Insbesondere Ganztagsplätze mit Mittagessen entsprechen dem Bedarf vieler Familien, mit Öffnungszeiten die Familienrealitäten abbilden. Solche Angebote erhöhen nicht nur Chancengleichheit für Kinder, sondern auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Wir wollen dass Roßdorf eine Gemeinde wird die Alt und Jung, Behinderten und Nicht Behinderten Freiräume und Lebensqualität schafft
Andere Kommunen machen es vor, und begreifen Familienfreundlichkeit als eine zentrale Aufgabe kommunaler Entwicklung. Eine Gemeinde ähnlicher Größe ist zum Beispiel Oestrich-Winkel. Diese Gemeinde trägt seit Mai 2019 das Siegel der „Kinderfreundlichen Kommune“, einer Initiative des Deutschen Kinderhilfswerkes und UNICEF. Den Schwerpunkt dieses Siegels setzt jede Gemeinde selbst. Das kann ein definierter Jugendetat sein, oder durch die Kinder selbst gestaltete Spielplätze.
In allen Gemeinden ist die Einbindung der Kinder und Jugend das Ziel, insbesondere für Themen die sie selbst direkt betreffen.
Wir begrüßen in Roßdorf die Wiederaufnahme der Jugendarbeit durch das Engagement der Kinder- und Jugendförderung. Für die Zukunft setzen wir uns dafür ein, Jugendliche und Jugendarbeiter:innen bereits in die konzeptionelle Arbeit einzubinden. Denn nur dann treffen die theoretischen Ideen auch den tatsächlichen Bedarf.
Alle Forderungen vereint: Jede Maßnahme, die ein für Familien lebenswertes Roßdorf in den Mittelpunkt stellt, schafft einen Mehrwert auch für alle anderen Bürger:innen. Konkrete Beispiele: Auf Spielstraßen haben Rollstühle genug Platz, statt auf engen Gehwegen an geparkten Autos zu scheitern.
Der Lebensmittelpunkt von Familien liegt im Ort, und hält so den Ortskern lebendig.
Und Spielplätze mit vielen schönen Sitzgelegenheiten sprechen auch die Älteren an. So wird eine generationenübergreifende Kontaktaufnahme ermöglicht, und gegenseitige Rücksichtnahme geübt.
Für die Grünen: Astrid Kaufmann mit der Programmkommission
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