Es tut sich was auf dem 720 Meter lange Rad-und Fußweg zwischen der „Weissmühle“ und der Ampelkreuzung B 38 / B 26 zwischen Roßdorf und Gundernhausen..
Geplant ist, dass Hessen-Mobil im Oktober die Straße nach Gundernhausen mal wieder reparieren, und nebendran auch den Radwegweg „instand setzen“ soll.
Das ist was Neues.
Das finden wir im Prinzip gut. Die Landesstraße ist nur noch eine Buckelpiste. Ihr tut eine Nivellierung gut. Hessen-Mobil wird sogar ein Stück aus Beton einbauen.
Das ist mal was ganz Neues.
Neugierig wie wir sind, hatten wir schon im Herbst 2019 beim Amt in Heppenheim gefragt, ob dabei auch eine Verbreiterung, Beleuchtung oder gar eine Höherlegung des Radwegs geplant sei.
Einfache Antwort aus Heppenheim: Geht alles nicht, weil dafür Gelände gebraucht würde, und das sei ohne Planfeststellungsverfahren so schnell nicht machbar.
Also haben wir 2020 ganz offiziell bei der Gemeinde angefragt:
Wem gehört der Feldweg neben dem Radweg? Hat die Gemeinde eine grundlegende Verbesserung für Radfahrer und Fußgänger beantragt?
Klare Antwort des Gemeindevorstands: Nein, Der Radweg wird so schmal bleiben wie er ist, es wird keine Beleuchtung geben, und auch keinen Blendschutz. Auch eine Höherlegung sei nicht geplant, sagte die Gemeinde. Denn dafür sei ein „langwieriges Baurechtsverfahren“ nötig.
Das hätte die Gemeinde allerdings schon längst in die Wege leiten können: Unsere letzte Anfrage war vom Juni 2017.
Seit 2001 fordern die Grünen eine Verbesserung dieses Rad-und Fußweges.
In dem Bereich (immerhin 110 Meter) wo die Straße durch Beton wackelfest gemacht werden soll, wird auch der Radweg betoniert. So konnte man es in einer Präsentation von Hessen-Mobil im Hessischen Landtag nachlesen.
Im blau markierten Bereich auf der Titelansicht wird die Straße und der Radweg betoniert.
Vor dem Betonieren wird der Weg natürlich grundhaft erneuert. Auf Deutsch: Tief ausgebaggert und mit Schotter verfüllt. Kann man ihn auf (110 Metern) nicht näher an das Straßenniveau anheben? Also auf das Niveau der beiden querenden Feldwege? Das sind 20 Zentimeter unter Straßenniveau, also okay. Und da auch der restliche Radweg erstmal angefräst und dann geglättet werden soll, könnte man das doch auf der ganzen Länge machen? Ein paar LKW-Ladungen Schotter kosten nicht viel „Schotter“. Aber nein, das Baurecht erforderte ein „langwieriges Baurechtsverfahren“ sagen Gemeinde und Hessen-Mobil.
Unsere letzte Nachfrage vom April 2020 auf dem „kleinen Dienstweg“ bei den lokalen Verantwortlichen von Hessen-Mobil ergab: Nein, es bleibt dabei.
Eine verpasste Chance. Ingenieure können das besser, wenn sie dürfen. Im Volksmund nennt man das eine Verschlimmbesserung, weil es raus geworfenes Geld ist. Die schweren Maschinen werden im Oktover anrücken, und am Schluss ist es nur ein Tüpfelchen besser als vorher.
Durch unsere Grüne Anfrage gibt es endlich auch Zahlen zu den Kosten einer Beleuchtung dieses Weges zwischen Gundernhausen (Baugebiet Weißmühle) und der Ampelkreuzung B 38 / B 26. Würde er mit LED-Bedarfsbeleuchtung (Preis 92.000€) ausgestattet, müssten Fußgänger und Radfahrer nicht mehr im Blindflug diesen Weg nutzen. Er ist die wichtigste Verbindung zwischen den beiden Ortsteilen für zu Fuß Gehende und den Radverkehr. Und er ist durch den Edeka eine richtige Einkaufsstraße geworden. Auch abends.
Wenn die weiteren Geschäfte „Im Münkel“ öffnen, wird die Nutzung weiter steigen. Aber im Blindflug? Auf so einem schmalen Weg? Radverkehr und Fußverkehr werden weiter ausgebremst. Das Gegenteil von Verkehrswende.
Sie verstehen, dass uns dieses Thema seit vielen Jahren auf den Nägeln brennt. Und auch hier werden wir nicht locker lassen, weil wir uns besonders stark für die Schwächeren im Verkehr einsetzen.
Für die Grünen Frieder Kaufmann mit dem Redaktionsteam
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