Die Kreisgrünen wollten es ganz genau wissen. Ihre Veranstaltung im Sonnensaal in Roßdorf zur Seilbahn-Idee war sehr gut besucht.
38.000 Einpendler fahren täglich mit dem Auto nach Darmstadt. Diese Zahl mindestens zu halbieren, war Untersuchungsaufgabe für die Studierenden.
Sie stellten ihre Studie zu einer Seilbahnverbindung nach Darmstadt detailliert vor. Robert Ahrnt informierte über alle Planungen einer schienengebundenen Verbindung. Die anschließende Fragerunde brachte zusätzliche Erkenntnisse.
Eine Seilbahn kostet ungefähr so viel wie eine Straßenbahn. Aber „Sie bietet staufreies Fahren, da sie auf einer anderen Ebene unterwegs ist“ sagte ein Planer.
Dieser systembedingte Vorteil wird zum systembedingten Nachteil, denn es darf nie über Wohngebiete gehen. Das erklärt die wohnortfernen Haltepunkte und dass Gundernhausen nicht einmal gestreift werden kann. Damit ist die Streckenführung für den Nahverkehr in Groß-Zimmern und Roßdorf nicht geeignet.
Wohl aber für die Entlastung der B26. Der Real-Parkplatz in Zimmern sowie die Kreuzung von B26/B38 am Waldrand liegen für Pendler optimal. Und leistungsstark ist die Seilbahn. 35 Passagiere passen in eine Gondel, dazu noch Fahrräder. „Drei Gondeln sind ein Bus“, meinte Jürgen Follmann. Bis zu 5500 Personen könnten pro Stunde und Fahrtrichtung transportiert werden.
Das Titelbild zeigt eine „Dreiseilbahn“, die bis zu 35 Passageiere plus Fahrräder transportieren kann und sehr windfest ist. In Koblenz läuft so etwas
Robert Ahrnt stellte alle 8 Studien vor, die es seit 1981 zum Thema schienengebundene Verbindung des Ostkreises mit Darmstadt schon gegeben hat.
Die erste 1981 von den Freien Wähler aus Groß-Zimmern erstellte Planung rechnete mit 20 Millionen DM Kosten.
Die aktuellste Planung kommt auf 126 Millionen EURO
Wer mit dem Auto nach Darmstadt will, hat heute schon Stress pur. Wenn dann noch Anwohnerparken in großen Teilen der Stadt dazu kommt wird es richtig eng.
Hier muss die Politik den Menschen Alternativen anbieten. Wir sagen: die Straßenbahn.
Für den langjährigen Verkehrsplaner Norbert Stoll sind die Autofahrer, die nur durch Darmstadt durch wollen nicht das Hauptproblem. Es sind nur 6% der Einpendler, während 94% der Einpendler Ziele in Darmstadt ansteuern.
Robert Ahrnt, ab 1.10.19 Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises verwies darauf hin, dass der Bau der Straßenbahn von Darmstadt nach Groß-Zimmern Priorität habe und politisch gewollt sei.
Das Fazit aus unserer Sicht:
Keine Lösung ist derzeit mit Bundes-und Landesmitteln förderfähig.
Das System, wo wir selbst am meisten dazu tun können dass es doch realisierbar ist, ist die Straßenbahn.
Ohne ein zusätzliches Bussystem kann die Erschließung der Wohnortflächen nicht gehen. Sie muss es weiter geben
Aber die Straßenbahnlösung bietet die meisten Möglichkeiten für die starken Partner in der Politik in Darmstadt und im Landkreis jetzt endlich was zu bewegen.
Wir haben mit der HEAG einen Träger der Systemlösung Straßenbahn, der die Infrastruktur beherrscht
Wir wissen, dass die Planungskosten nie bezuschusst werden. Also können Stadt und Landkreis die Planung auch als Schubladenplanung machen. Dazu sind die Weichen gestellt.
Was fehlt, ist die endgültige Finanzierung. Aber hier hat Robert Ahrnt den schönen Satz geprägt: „Unsere Kinder und Enkel werden nie verstehen, „wieso ihr abgewartet habt, statt alles zu tun um die Klimawende in den Griff zu kriegen“. Also machen wir es!
Straßenbahn plus Seilbahn wird es nicht geben. Als Realisten konzentrieren wir uns also auf die konkrete Utopie Straßenbahn
Die Roßdörfer Grünen sind seit den 80-er Jahren aktive Befürworter der Straßenbahn. Wir sind aber grundoptimistisch: Viele Bausteine können den Klimanotstand abwenden.
Der mit Verbrennungsmotor laufende Verkehr ist ein Dinosaurier. Zukunft hat nur elektrischer Öffentlicher Nahverkehr. Und das Fahrrad
Für die Grünen: Frieder Kaufmann 6.10.19
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