Nachhaltig! Zusammen! Leben!: Auch in Roßdorf und Gundernhausen?!!!

In der Theorie würde jeder gern Plastik vermeiden, weniger Verpackung verwenden und ganz persönlich die Umwelt entlasten. Aber wie geht das praktisch in Roßdorf und Gundernhausen?

Die Roßdörferin Ute Storch versucht, Theorie und Praxis zusammen zu führen. Sie hat die Betreiberin des „Unverpackt“ – Ladens aus Darmstadt nach Roßdorf eingeladen.

Die Infoveranstaltung „Plastik ade“ ist am Dienstag, 3.4.2019 um 19.00 Uhr, in der Neuen Schule in Roßdorf, Darmstädter Straße 66 (mit 30 min. Einführungsfilm zum Thema)

Seit Februar ist die Initiatorin dabei, Einkaufsmöglichkeiten in Roßdorf und Gundernhausen abzufragen, bei denen es möglich ist, weniger Verpackungsmüll anfallen zu lassen.

Die ersten Reaktionen zeigen: Geschäfte und Kunden begrüßen das Vorhaben.

 Und: sie arbeitet an einer Website zu 4 Themen: Plastik vermeiden, Lokal und regional einkaufen, Nachhaltig leben und Gemeinsam in Roßdorf und Gundernhausen gestalten. Mit Tipps, Aktionen und Informationen möchte die Seite für diese Themen sensibilisieren. Außerdem wird auf dieser Website zu finden sein, was es zu diesen Themen in unserer Gemeinde in beiden Ortsteilen bereits gibt.

Die Grünen unterstützen diesen Ansatz praktisch und theoretisch und persönlich Es ist immer gut, wenn Leute nicht nur sagen „Man sollte mal….“ sondern wenn sie durch persönliches Engagement herausfinden: „Das geht doch schon, wenn man will“.

Durch solche Initiativen wird der gesellschaftliche Druck erzeugt, im großen Stil Veränderungen zu machen.

Wir haben in Deutschland ein Kreislaufwirtschaftsgesetz, eine Verpackungsverordnung, wir haben Recyclingquoten, wie haben den gesetzlichen Zwang zu Mehrweg in einigen Gebieten, der leider ganz stark ausgehöhlt ist.

Aber: Laut Umweltbundesamt fielen 2016 fast 25 Kilo Plastikverpackungsmüll pro Kopf und Jahr beim privaten Endverbraucher in Deutschland an. Die Bundesregierung hat sich viel zu lange auf der vermeintlichen Vorreiterrolle des Recyclingweltmeisters ausgeruht. Strategien zur Müllvermeidung und der Ausbau der Recyclingkapazitäten wurden komplett verschlafen. Es ist bezeichnend, dass eine Initiative zur Reduzierung unseres Plastikabfalls nicht aus Berlin, sondern aus Brüssel kommt. Und eine Initiative der Grünen im Bundestag im August 2018 am Widerstand von SPD und CDU gescheitert ist.

Aldi macht z. B. kein Plastik mehr um die Gurken. Sehr gut. Aber für eine flächendeckende Lösung braucht es ein Gesetz, wie bei allen großen Themen. Sie sind für die Hersteller unbequem, aber werden von den Verbrauchern akzeptiert. Denn die Gurke ist ohne Plastikmüll drum herum sicher genauso teuer oder billig wie vorher.

Gesetze kommen nicht aus heiterem Himmel, sondern in einer Demokratie immer durch eine gesellschaftliche Diskussion. Deshalb finden wir den Ansatz für diese Veranstaltung so unterstützenswert.

Wenn auch abgedroschen, aber immer noch wahr: „Global denken fängt mit lokalem Handeln an.“

Für die Grünen: Frieder Kaufmann 27.3.2019

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