Wo ein vielbefahrener Radweg des Landkreises und eine von noch viel mehr Autos befahrene Bundesstraße sich kreuzen, gibt es Interessenskonflikte. Oder genauer gesagt:
Die Radfahrer und Fußgänger haben größte Mühe, über die viel befahrene B38 zu kommen. Um die geht es. Wer auf dem Kreisradweg Nr. 20 , der auch Fußweg und Feldweg ist, in Höhe der Zahlwaldhalle und des Obstsstandes über die dort 10 Meter breite B38 kommen will braucht Geduld und gute Nerven. Die auf Vorschlag der Grünen vor einiger Zeit vorgenommene Temporeduzierung auf Tempo 70 hat etwas geholfen, aber der stark zunehmende Autoverkehr macht es immer schwieriger, ausreichend große Lücken zwischen den aus beiden Richtungen sehr dicht kommenden Fahrzeugen zu finden.
Vor allem für Jugendliche ist es schwer, die tatsächliche Geschwindigkeit der von beiden Seiten stetig kommenden Fahrzeuge einzuschätzen.
Viele Schüler nutzen diese innerörtliche Verbindung und wünschen (durchaus lautstark und auch mit Unterschriftensammlungen) eine sicherere Querungsmöglichkeit Sie wollen die hinter der Kreuzung liegende Zahlwaldhalle zum Sport nutzen, denn diese ist eine der größten Sportstätten im Gemeindegebiet. Durch das Baugebiet „Im Münkel“ wird die Nutzung dieser innerörtlichen und überörtlichen Verbindung für die von uns allen erwünschte Zunahme des Fahrradverkehrs außerdem weiter wachsen.
Der Interessenskonflikt zwischen Autos und den schwächeren Verkehrsteilnehmern nimmt also zu.
Deshalb haben die Grünen einen Antrag für die nächste Sitzung des Gemeindeparlaments eingebracht, in dem sie vorschlagen, dass
„der Gemeindevorstand mit den zuständigen Behörden ein Konzept erarbeiten soll, wie die Kreuzung des Kreisradweges Nr. 20 von Groß-Zimmern nach Darmstadt und der B 38 auf Höhe der Zahlwaldhalle für Fußgänger und Radfahrer weniger gefährlich gestaltet werden kann. Dabei soll auch die Installation einer Bedarfsampel für Fußgänger und Radfahrer in Erwägung gezogen werden.“
Wir meinen: Alle guten Änderungsideen sind besser als der jetzige Zustand.
Die von den Schülern ins Spiel gebrachte Idee der Bedarfsampel hat den größten Charme, denn sie stört den Durchgangsverkehr auf der B 38 nicht wirklich. Denn sie kann nur von Fußgängern und Radfahrer betätigt werden. In Holland, Schweden, Dänemark und Norwegen wird das Problem ganz einfach gelöst: Da wird ein Zebrastreifen auf der Straße angebracht, eine Blinkampel oder auch nur ein Warnschild davor gesetzt. Und dann bremst JEDER Autofahrer, sobald ein Fußgänger oder Radfahrer auch nur den Anschein erweckt, die Straße queren zu wollen. Sogar bei vierspurigen Straßen!. Das habe ich mehrfach erlebt, und zum Glück nur einmal eine Vollbremsung machen müssen. Danach wusste ich: Diese Länder haben uns einiges voraus beim Vorrang der schwächeren Verkehrsteilnehmer.
Die Bedarfsampel wäre die für deutsche Autofahrergewohnheiten angepasstetste Lösung.
Für die Grünen Frieder Kaufmann
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