Was Sie hier sehen, ist ein versierter Handwerker bei der Sanierung einer typischen Einfamilienhaus-Heizung. Gemacht wird was machbar ist. Dem Klima wird es in jedem Fall helfen weil die Energiebilanz positiv ist. .
Großes Einfamilienhaus, das Platz für 7 Personen hatte, jetzt nur noch von einer Person mit knappem Rentnereinkommen bewohnt wird
Jetzt rufen hunderte Menschen in Roßdorf: genau das bin ich. Stimmt. Und ich bin es indirekt auch.
Die Diskussion über die Heizungserneuerung ist ein Lehrbeispiel, wie man bewusste Falschmeldungen hochkocht, und wie man auf der Regierungsseite (diesmal GRÜNE) sehr schlecht dazu kommuniziert.
Vielleicht hilft es, am eigenen Beispiel zu zeigen was wirklich stimmt. Das Einfamilienhaus ist mein Elternhaus, und die Panik beim einzigen Bewohner zu Beginn der Desinformations-Kampagne war groß.
Ich mache es kurz: Das Haus bleibt mit seinen nur wenige Jahren alten bestens isolierten Fenstern und Türen wie es ist, Kellerdecke und Fußboden des Dachbodens sind seit Jahren bestens gedämmt. Das war’s.
Auch die erst 10 Jahre alte Ölheizung bleibt, die Abgaswerte sind optimal. Und auch der Verbrauch ist nur noch Viertel so hoch wie zu der Zeit, als wir zu fünft das Haus bewohnten und Heizöl 30 Pfennig kostete.
Was sich ändert ist die Warmwasserversorgung.
In Zukunft wird die Sonne das Duschwasser erhitzen. Die alte Heizung ist dann von Mai bis Oktober komplett aus. Und sie wärmt im Winter das kalte Leitungswasser meistens auf 20 Grad auf, Den Rest macht die alte Heizung.,.
Wie das geht? Das kann jeder Handwerker.
Den Bausatz für die komplette Warmwassersolaranlage mit neuem 400-Liter-Boiler, allen Pumpen und Steuerungen und drei großem Solarpanels inklusive Montagematerial gab es im Internet für 4.500€ Die Anschlussteile für die alte Heizung kosteten noch mal 1.500€. Dazu kam ein fahrbares Gerüst für die Dachmontage, das auch noch mal 1.500e gekostet hat.
Vorsicht, diese Preisangaben sind unfair weil es die reinen Materialkosten allerdings inklusive Steuer sind.
Handwerker müssen für ihre Arbeitszeit normalerweise auch bezahlt werden. Meine Arbeitszeit im Elternhaus ist kostenlos.
Was die Leute in die Panik treibt, sind die Kostenschätzungen der Handwerksbetriebe. Bei uns gab es kein Angebot unter 35.000€, nur für die Warmwassererzeugung, allerdings auf High-Tech Niveau. Ein Ersatz der Ölheizung, die noch 20 Jahre laufen kann und wird, wäre noch dazu gekommen.
Aller Quatsch. Und für Einfamilienhäuser weder sinnvoll noch vom Gesetzgeber gefordert. Diese Angst-Kampagne hat voll gefruchtet, und sogar normalerweise gut informierte Menschen verunsichert.
Machen Sie lieber einen Schritt nach dem anderen. Im Gebäudesektor muss unbedingt eine Senkung der klimaschädlichen Abgase eintreten. Verkehr und Wohnen verursachen die größten Klimaschäden. Da helfen aber auch einfache Mittel.
Ich nenne zum Schluss nur zwei Zahlen: Wir beheizen unser sehr großes und von 7 Personen bewohntes Haus seit 7 Jahren mit einer 8 KW kleinen Wärmepumpe, die auch in diesem Winter mit 10 Grad-Minustemperaturen ohne Fußbodenheizung mit ganz normalen Handelsüblichen Kollektoren gerade mal 29 Grad Vorlauftemperatur brauchte um das ganze Haus angenehm warm zu machen, konkret 22 Grad..
Das sind die Zahlen auf die es ankommt: Angenehmes Wohnklima und niedrige Vorlauftemperatur.
Und das warme Wasser zum Duschen kommt natürlich von der Sonne.
Um das zu erreichen brauchen Sie keine Generalsanierung. Sondern kleine effiziente Schritte. Wahrscheinlich sind Sie viele davon schon gegangen. In meinem Elternhaus ersetzten wir vor 10 Jahren eine ölfressende, rauchende und schweineteure umweltschädliche Anlage durch den damals neusten Stand der Technik. Sie ist heute noch so gut wie neu.
Wer das schon mal hinter sich hat, muss nur wenige Schritte gehen, um so klimafreundlich zu werden wie möglich.
Für die GRÜNEN Frieder Kaufmann mit dem Redaktionsteam
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